Montag, 28. September 2015

Berlin Marathon und Sport Nutrition Conference

Hier könnt ihr einen kleinen Einblick in meine Gedanken nach dem Berlin Marathon bekommen. Es besteht wie immer kein Anspruch auf Vollständigkeit und ist zu 100% subjektiv geschrieben ;-). Bei der Frauenspitze den Trubel komplett mitzuerleben, während man die ersten 25 Kilometer "locker" mitläuft war selbstredend ein sehr positives Erlebnis, was kaum Kommentar bedarf.  Interessanter wird das Leiden ab Kilometer 30, was ich nachfolgend etwas analysieren möchte.

Die Erlebnisse unter den Eliteathleten im Hotel, der Afterraceparty sowie den verschiedenen speziellen Bereichen an Start und Ziel gehören auch eher, sagen wir mal, zur "ärztlichen Schweigepflicht" ;-).

Aber kommen wir zum eher trainingswissenschaftlichen Teil: 

Ich habe mich gefühlt, wie bei meinem ersten Marathon.


2009 in Dresden lief ich ca. 70km pro Woche mit vielen Radkilometern zum Krankenhauspraktikum im 20km entfernten Pirna. Die Wichtigkeit von Longruns war mir damals noch nicht so bewusst. 2 oder 3 hatte ich bis zum Marathon absolviert. Mit guter "internistischer" Grundlagenausdauer und wenig muskulärer Anpassung lief ich damals ab Kilometer 34 trotz "langsamer" 3:30er Pace wie auf steineren Beinen den Krämpfen nah zu meinem Sieg in Dresden. 

Fakten I


2015, 6 Jahre und 8 Marathons sowie unzähliger 30-35er longruns zwischen 3:35er und 3:18er Pace später hat sich nichts geändert. Ok, die Grundlagenausdauer ist besser, aber im Gegensatz zum 2:19er Rostock-Marathon, dem ich im 2-Wochen-Blocker der Marathonvorbereitung in einer 200-Laufkilometerwoche fast ohne jeglichen Muskelkater eine weitere 200er-Woche folgen lassen konnte, lief es in Berlin anders:

Wissen


Warum, durfte ich mir heute bei der internationalen Sport Nutrition Conference an meinem Arbeitsplatz ins Gewissen rufen. Jeden Tag wandelt sich der Muskel um 1-2 Prozent um. Nach 25 Tage Laufpause war also 25-50% meiner Beinmuskulatur eher ans Radfahren adaptiert, denn ans Laufen. Und habt ihr schon mal einen Radfahrer aus dem vollen Radtraining einen Marathon laufen sehen? Sieht oft grässlich am Ende aus. Zur Hälfte also auch bei mir! 


Fakten II


So war also der Stand: Zirca 185 Wochenkilometer seit Juli und ab dem 25. August Laufpause mit Alternativtraining bei zirka 60% des Umfanges, da durch die Arbeit und Motivation mehr ich nicht mehr umsetzen wollte. 1 Testlauf 1 Woche vor dem Berlin Marathon, um zu schauen, ob die Verletzungen ausgeheilt sind und dann eine bewusst lockere Vorbereitungswoche.

Selbstverwirklichung


Und dann dieser Lauf. Ihr kennt mich. Ich wollte den Lauf für die psychologische Selbstverwirklichung meiner gesetzten Ziele (solange es orthopädisch nicht zu gefährlich wird). Und eines war bester Berliner zu werden, mit dem Tunnelblick durch das Brandenburger Tor! Das habe ich erreicht. Dafür habe ich gelitten. Dafür habe ich das wissenschaftlich unvermeidlich durchstanden. 10km auf steinernen Beinen. Herz, Lunge und Magendarmtrakt waren nicht ausgereizt. Aber die "peripheren" Nerven und die Muskeln. Aber es gibt zum Glück das Gehirn. Und die Ansicht, dass man sich durch Leiden definieren kann (das schreibe ich gerade während eines Vortrages zu Fatigue!!!). 

#smile


Ich habe auch während meines Studiums gelernt, dass die Mimik unsere Emotionen beeinflusst und anders herum. Also: #smile!!! And you get a smile back!!! Von soooo vielen Zuschauern. Sie haben die Schmerzen zur Passion werden lassen. Sie haben sie "positiv konditioniert". Dafür bin ich dankbar, von den Bekannten, vom Nike+Running Club, von den Unbekannten. Es war ein Feuerwerk der Emotionen. Sie haben sich eingebrannt. Sie werden zum emotionalen Tattoo. Und die Muskeln, die werden sich zu 1-2% pro Lauftag wieder anpassen. Gerade, in Anbetracht des Muskelkaters, eher mehr ;-). Also bleibt gespannt, wie es weiter geht! Ich bin es selbst. #staytuned

P.S. Die Verletzungszeit verarbeite ich immer noch in einem Blogartikel, dessen Veröffentlichung noch etwas reifen muss ;-). 

Neuerdings auch mit einem lokalen Frischwarensponsor: bjuice , die Saftmanufaktur in der Kollwitzstraße 51 Berlin Prenzlauer Berg
Streckenverpflegung von Vitargo Oligosaccharide+BCAA+Koffein
Nach reichhaltigem Abendessen gab es für mich eher ein sehr funktionelles Frühstück mit frisch gepresstem Rote-Beete-Saft, Milchkaffee und meinen Lieblingsriegel von Vitargo (Performance Bar)





Ab und an im TV


Ganz entspannt in der ersten Hälfte ohne Muskelkater


Zahlen können sehr viel sagen :-)

Freitag, 25. September 2015

victory's contagious

Ich muss ein paar Zeilen schreiben, es kribbelt in mir und die Folgenden werden nicht so viel Struktur, kaum informativen Inhalt und noch weniger Vollständigkeit haben. Aber vielleicht wirken sie ja :-):

THE weekend


Für die Subkultur der Läufer liegt dieser Tage ein Zauber über der Hauptstadt. Es steht DAS Wochenende an. Die Facebooktimeline quillt vor #BerlinMarathon über. Und das ist gut so. Es ist der #runnerslifstyle.  Und an diesem Wochenende ist für ihn Weihnachten. Die Euphorie mit der die Gedanken zum schreiben solcher Worte aufkommen, mag ich sehr. Ich versuche damit anzustecken denn es fühlt sich gut an. Also lasst euch anstecken, egal ob Läufer, Zuschauer, Berliner, whatever!!! Denn, und dieses Zitat höre ich gesungen dieser Tage rauf und runter: "victory's contagious" (Lorde: Glory and gore, Pure Heroine 2013). Es ist das Siegen, was im Leistungssport antreibt, gegen andere, gegen die Zeit, über sich selbst.

Dieses Bild wird sich einbrennen #werunberlin


Viele Kameras werden am Sonntag im TV auf die Elite gerichtet sein. Das ist klar. Aber natürlich steckt in dieser Stimmung in Berlin derzeit viel mehr:

digital tattoo

In den Promovideos vorher und auch den Recaps nachher wird diese Stimmung hoffentlich wieder gut eingefangen. Auch sie können und werden mich und hoffentlich viele andere weiter motivieren den #runnerslifestyle zu bestreiten. Und wieder mehr ihn zu akzeptieren, ihn anzustreben, oder zu bemerken, dass sie schon mitten drin sind, ohne es so zu definieren.

victory

Was Videos und Bilder in den Medien wiedergeben zu versuchen spüre ich die Tage hier  umso mehr. Victory. Wieder zum Sieg. Der Sieg etwas zu machen, zu laufen, einfach nur rauszugehen, einen Marathon zu laufen. Aber wenn einer nicht laufen kann ist es auch der Sieg über die innere Unruhe und einfach die Atmosphäre zu genießen und anzufeuern, zu atmen, es meditativ auf sich wirken zu lassen.

mind tattoo

Für die, die Laufen bedarf es kaum vieler Worte: That's Marathon! Leidenschaft und der Mensch ist zum Leiden gemacht! Aus ihr entspringt Freude und sie ist etwas Gutes, das akzeptiere ich so und vielleicht auch viele andere. Leidenschaft ist Victory. Für jeden Einzelnen. Aus der Forschung wissen wir, dass Emotionen und Gelerntes, gepaart mit körperlicher Bewegung sich viel intensiver einbrennt, als losgelöst davon. Deswegen bleibt der Marathon so im Gedächnis - a #mindtattoo ?!


city tattoo

Es ist durch die Tragweite dieser Veranstaltung auch gerade der Sieg dieser Strecke über den sonstigen Verkehr. The #BlueLine lässt sich nicht beirren und zieh beständig durch die Stadt. FÜR die Läufer, für Struktur stehen die ersten Absperrungen. Ein Aufbäumen gegen die sonstigen Sieger der Straße. The #BlueLine wird auch noch länger für ein leichtes vibrieren in der Brust sorgen, wenn ich sie zu Fuß oder mit dem Rad die nächsten Wochen kreuzen werde.

emotion

Am Sonntagmorgen, ganz früh, wahrscheinlich 4:10 Uhr werde ich das erste mal durch die Stadt radeln, um zum Athletenhotel für den Auftakt zu fahren. Da werde ich es ganz stark spüren, dieses Gefühl, welches ich hier noch mit viel mehr Eindrücken und Abschnitten füllen könnte. Auf dieses Gefühl kommt es an, das möchte ich mir bewahren und nach außen tragen. Also lasst euch anstecken.

It's THE Weekend!
#blueline #Berlinmarathon